Geschichten
In der Rubrik Geschichten sind kleinerer Texte
von mir, die ich mal aus den verschiedensten
Gründen Geschrieben habe. Sie waren kleine
Märchen, Träume oder einfach irgendwelche
Fantasien, die mir in den Sinn kamen.
Ägypten
Viele die mich persöhnlich kennen wissen, daß ich sehr oft und sehr lange gechattet habe. So manche Nacht habe ich für Chatten aufgewendet. IN einer so einer Nacht kamen wir auf das Thema Reisen und so entstandt die kleine folgende Geschichte.
Ägypten stelle ich mir wunderbar vor. ( Ich stelle gerade fest, dass es hell wird *boa*)
Eine Reise auf dem Nil bis zu den Pyramiden würde mir gefallen. Kennst Du die Filmreihe
„der Dicke und der Belgier“ in einem Film sind sie in Ägypten unterwegs. Auf einem
Passagierdampfer mit Kabinen, Kajüten und Bullaugen für die Aussicht. So ein Dampfer und
Dann am Nil lang, schön. Auf der Ostseite sieht man Morgens die Sonne in einem majestätisch
Perfektem Zusammenspiel von Farben des Lichtes und den Geräuschen der Tierwelt aufsteigen.
Man hat dann die ganze Nacht mit jemandem geredet und sich näher kennen gelernt.
Man stellt fest, dass man erst 10000 Kilometer nach Ägypten fahren musste um sich richtig
kennen zulernen, obwohl man „nur“ 100 Kilometer voneinander weg wohnt.
Man wird also nach dieser Durchgeredeten Nacht müde und wird kurz vorm Schlafen gehen dann
Mit so einem einmaligen Sonnenaufgang beglückt. So stelle ich mir Ägypten vor.
Natürlich hat man hier auch so einen Sonnenaufgang, aber das Panorama mit den
tausendjährigen Pyramiden und dem Glück und dem Leid was hinter diesen Bauwerken steht kann
kein Bauwerk in Schwerin mithalten. Ägypten ist für mich aber nicht nur Wasser an einem Fluß,
der regelmäßig überläuft, nein Ägypten ist für mich auch kalte todbringende Wüste, die am Tag
zu leben beginnt und mit ihrer Wärme im Morgengrauen alles Leben in ihr aufweckt.
Kamele gehören natürlich auch dazu, obwohl Pferde sicher sind. Ein Pferd zeigt, dass es schwach
Wird, ein Kamel kippt um und ist tot. Ein Pferd bäumt sich auf und zeigt, dass es nicht mehr will.
Kennst Du das Ferrari Symbol? Die schwarze Silhouette einen Pferdes in einem Sonnenaufgang?
Ich glaube das könnte auch eine Idee aus Ägypten sein. Die Wochen vergehen also mit
Ausflügen zu den Pyramiden, mal tags und mal Nachts um die Sterne zu erforschen und den
Stellungen der Pyramiden zu folgen und einfach die Aussicht von einer der Pyramiden zu genießen.
Abends ist man auf diesem kleinen Dampfer und mit den anderen Touristen schaut man auf der Westseite
Des Bootes die Sonne langsam und erhaben in die Wüste versinken. An freut sich, man genießt seinen
Cocktail und gibt sich einem Gespräch hin, um wieder etwas von dem Gesprächspartner zu erfahren.
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Mexiko
Chatten und träumen, das sind zwei Dinge die oft sehr beeinander liegen. Hier ist wieder ein text, der in den frühen Morgenstunden in einer meiner wenigen Kreativen Phasen entstanden ist. Für die einen ist es Kitsch, andere finden die Geschichten toll, jedem das seine.
Mexiko, ich hätte nicht gedacht, dass es so ein schönes Land ist. Schon aus dem Flugzeug sieht das Land fast rot aus. Rot die Wüste und das unbedeckte Land. Soweit mein Auge es aus dem Flugzeug sehen konnte war das Land eben und doch, jetzt wo ich hier am Boden bin scheint es mir wie ein undurchdringlicher Urwald zu sein. Ich finde es traurig, dass ich mich mit meiner Freundin so gestritten habe und nun alleine fahren muss. IWr haben die ganzen zwei Wochen zusammen geplant. Sie hat ihr Ticket und ich habe meines, doch sie ist nicht mit in den Flieger eingestiegen. Mexiko ist wie eine andere Welt. Der Flughafen hier ist groß und doch scheint sich jeder hier zu kennen, niemand ist alleine. Ich frage mich, wie so ein friedlicher Ort mit den riesigen Flughäfen der Welt konkurrieren kann. Ich habe vor noch etwas hier zu bleiben. Hier in der Halle ist noch eine kleine Bar, wo eine kleine band Musik spielt. Die Musik gefällt mir, sie ist anders als die Musik da Heim. Sie strahlt Rhythmen aus, die mich tanzen lassen und alles was ich höre lässt mein Herz schneller schlagen. Ich hoffe nur mein Zimmer im Hotel wird nicht vergeben.
Ich war noch zwei Stunden in der Bar und ich habe einen Mexikaner kennen gelernt, der in der Band spielte. Wir haben den ganzen Abend geredet und seine Band spielte die ganze Zeit, es war einmalig. Er fragte mich wieso ich hier bin und was ich so vorhabe. Ich weiß nicht genau, warum ich ihm meine ganze Geschichte erzählt habe. Ich erzähle ihm also alles. Warum wir uns gestritten hatten und wieso ich nach Mexiko gekommen bin und was ich mir hier alles anschauen will. Er hörte mir zu und ich war froh, dass jemand da war, der genau das tat, mir zu hören. Wie leicht es hier geht, einen Menschen anzusprechen und ihm zu vertrauen. Mexiko, das Land der Menschen? Später habe ich mir ein kleines Taxi kommen lassen. Doch das was da kam, sah eher aus, wie ein Museumsauto, aus dem 19. Jahrhundert. Ich glaube deshalb hatten wir uns für Mexiko entschieden, das alte Land, was Menschen bezaubert und ihnen ihre eigene Vergangenheit zeigt. Mexiko ist toll. Mein Hotel sieht von außen aus, wie eine Ruine, aber von innen ist es ein kleines Reich für sich. Die Rezeption ein Bau von ausgefallener Architektur, leicht im Inka – Stil und doch ansprechend modern. Morgen will ich mir die Gegend anschauen. Schade das sie nicht dabei ist. Ich glaube ihr hätte alles hier so gut gefallen wie mir. Sie liebt diesen Baustil der Häuser. Leicht verfallen und jedes verbirgt hinter sich ein kleines Paradies. Ich denke an sie, wir hätten uns nicht streiten sollen.
Der Mann aus der Bar hat mich heute Morgen abgeholt und wir sind in den Urwald gefahren. Als wir so nach einer Stunde den Wagen verließen, war mir doch etwas mulmig. Aber er hat seine Machete herausgeholt und den Weg frei geschlagen. So ein kleines Abenteuer. Sie hätte sicherlich ihre Freude gehabt mich zu sehen, wie ich zweifelnd dem Handeln des Fahrers folgend im Wagen sitze und mich erst nach einer Weile entschließe ihm zu helfen. Der Urwald ist ein Dickicht, auf den ersten Blick, tot und leblos, doch als wir Halt machten sah ich dass sich alles bewegt. So lebhaft ist nicht was ich aus meiner Stadt kenne. Hier bewegt sich alles. Es war Mittag und die Sonne schien so zwischen dem Weg auf die Straße und jedes Blatt von den Bäumen hier wurde bestrahlt. Ich hätte nicht gedacht, dass die Sonnenstrahlen ein so schönes Spiel von Farben zu zaubern vermögen. Ich habe bestimmt 4 Regenbögen übereinander gesehen. Selbst jetzt wenn ich daran denke bringt der Gedanke ein Lächeln in mein Gesicht. Tiere, die ich noch nie zuvor gesehen habe krabbeln dort rum und Pflanzen wachsen da, die unseren Farnen ähneln, aber doch eine ganz andere Art sind. Nichts war einheitlich und nichts war still, alles war in Bewegung und das Leben ist hier so frisch wie nirgendwo sonst. Ich schwitze in dem Lauwarmen Wetter und rieche den Urwald. Es ist ein Geruch, den ich nicht beschreiben kann. Sie hat mich mal gefragt, was Freiheit ist. Ich wusste keine Antwort. Jetzt weiß ich wie sie auf Mexiko gekommen ist. Alles hier ist zwanglos und alles strahlt hier eine ruhe aus. Wieso mussten wir uns streiten. Verschwitzt und erschöpft hielten wir irgendwo im Wald an und er stieg aus. Mir war unklar waa er wollte, als er mir mit Händen signalisierte ich solle aussteigen. Ich stieg also aus und stand mitten im Urwald, völlig orientierungslos. Er ging kreuz und quer durch die Bäume Lianen und Sträucher hindurch und schlug sich einen Weg mit der Machete. Ich folgte ihm. Ich glaube wir sind bestimmt eine halbe Stunde so gegangen. Es war später Nachmittag und ich habe mich gefragt, wann wir denn zurück fahren wollen, folgte ihm aber. Ich habe ihm vertraut, obwohl ich ihn nicht kannte. Mexiko, das Land der Menschen. Fast genervt folgte ich ihm so und als ich endlich etwas sagen wollte blieb er stehen schaute zu mir und ich trat heran. Jetzt in diesem Augenblick wusste ich warum er anhielt. Wir waren auf einem kleinen Abhang, hinter uns ein für mich undurchdringlicher Urwald mit Tieren und Pflanzen. Und vor uns das weite Land, das Land, was ich aus dem Flugzeug gesehen habe. Hier bestätigte sich alles was ich aus dem Flugzeug gesehen hatte. Ein rotes Land aus Bäumen und einer Wüste. Links die Wüste in der Mitte der kleine Ort in dem mein Hotel steht und auf der rechten Seite ist fast wie eine gerade Seite der Urwald. Wenn ich ein Maler wäre würde ich versuchen dieses Bild zu malen. Ich würde dann aber schnell aufhören, weil die Schönheit in diesem Augenblick niemand in ein Bild fassen kann. Als ich dass sah musste ich mich erstmal setzen, nicht aus Erschöpfung, sondern aus Bewunderung. Ich weiß noch dass der Mann lachte. Er gab mir etwas aus seiner Trinkflasche und ich genoss den Blick. Egal wo ich hinschaute, das Bild schien sich ständig zu ändern und immer schöner zu werden. Der Dunst über der Wüste verwandelte sie in ein Meer, ein rotes Meer. Die Stadt in der Mitte wurde so langsam erhellt, nicht wie bei uns von Straßenlampen und Reklame schildern, nein in den Häusern gingen die Lichter an und hier und da sah man aus dieser Höhe einen kleinen Garten, wo Menschen sich trafen um einen gemütlichen Abend zu verbringen. Auf der Rechten Seite war der Urwald, im Licht der untergehenden Sonne schien er mir bedrohlich und doch sehr anmutend. Einzelne Bäume schwanken im Wind und so ergibt sich auch hier ein Meer aus Bäumen. Einen Augenblick dachte ich, ich höre nichts mehr, so beeindruckt war ich von dem Ausblick, doch dann hörte ich etwas. Ein Knacken, ich drehte mich um und sah den Mann, wie er aus dem Dickicht kam und etwas Holz mitbrachte. Erst nach diesem Augenblick kann ich mich erinnern, dass ich Vögel oder andere Tiere hörte. Der Mann legte das Holz zusammen und begann ein Feuer zu machen. Ich schaute mich um und verfolgte die Sonne am Horizont, wie sie jede Minute neu mein ungemaltes Bild mit neuen Farben übersäte. Ich fragte mich was sie jetzt wohl macht und ich glaube ich wurde melancholisch. Sie hatte mir von so einem Augenblick erzählt und ich lachte damals. Ich hätte nie gedacht, dass es Wirklichkeit werden würde. Mir fiel ein, dass ich meine Jacke im Auto gelassen habe. Ist auch idiotisch mit einer Jacke im tiefsten Sommer in einer unbeschreiblichen Hitze rum zu laufen. Er gab mir seine und sagte er würde meine und etwas zu essen holen. Obwohl ich mich allein fühlte ließ ich ihn gehen und warf meinen Blick wieder auf mein Panorama. Komisch, wieso ich jetzt denke es ist mein Panorama. Ich hänge den Gedanken hinterher und genieße einfach diese Zeit. Wenn mir dass mal jemand erzählt hätte, dass ich einmal allein am Rand einen Urwaldes sitzen würde und mich einem fremden hingebe hätte ich diesen wohl für einen Lügner gehalten. Nach einer Weile knackt es wieder im Unterholz. Ich drehe mich schon gar nicht mehr um, weil ich weiß dass er es ist. Ich spüre eine angenehme nähe und fühle mich wohl. Es ist ungewohnt, dass die Anwesenheit von diesem unbekannten Mann mich so geborgen fühlen lässt. Ich hebe meine Hand und deute auf ein kleines Schwarzes Dreieck tief im Dschungel auf der Rechten Seite. Ich sagte ihm noch ich vermute, dass es ein Inka Tempel ist und dass ich ihn mir die nächsten Tage ansehen will. Ich frage wie er heißt und dann zuckt es mir durch meinen ganzen Körper und ich wusste nicht ob ich lachen, weinen oder schreien sollte, als ihre Stimme erklang und mir den Namen des Tempels gab. Ich sprang auf und drehte mich um und sah sie im Licht des Feuers stehen. Ich war sprachlos, ich lief auf sie zu und umarmte sie. Sie hatte Tränen in den Augen. Und als ich dass sah waren auch meine Gefühle unhaltbar. Ich küsste sie und umarmte sie. Ohne etwa zusagen hielten wir uns in den Armen und drückten uns. Mexiko, das Land der Menschen. Ich fragte sie, wie sie hergekommen ist und sie erzählte mir dass sie hier in der Gegend ein Jahr lang lebte und die Menschen kennt. Der Mann aus der Bar, war ein alter Bekannter. Unser Streit tat ihr so leid und als sie das Flugzeug knapp verpasst hatte telefoniert sie mit ihm und hat von zu Hause die ganze Sache organisiert.
Ich liebe Mexiko, und ich liebe Sie.
Die nächsten Tage waren traumhaft, sie zeigte mir alle Orte hier in der Gegend. Jede kleine Bar in der man tanzen konnte. Jeden Freund von damals haben wir getroffen und sie haben uns sehr festlich aufgenommen. Jeden Inkatempel in der Gegend haben wir gesehen und wir haben nächtelang im garten gesessen und erzählt und geträumt. Mexiko ist wirklich ein Land, was mich geprägt hat. Verzaubernd, unheimlich und deshalb so mysteriös. Sie schien mir hier wie eine Göttin zu sein. Ein Herrscher von alten Zeiten mit all dem Wissen, was ich nicht habe und fast vollkommen. Herrscherin über ein unentdecktes Land mitten auf der Karte, zwischen all unseren entwickelten Zentren.
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Europa
Europa ist eine Geschichte, die ich jemandem geschrieben habe, der umbedingt eine Geschichte haben wollte, die ein Happy End hat. Es ist ein kleines Märchen geworden.
Europa, 18. Jahrhundert. Die ländliche Bevölkerung, hat Probleme ihre Abgaben zu zahlen, da die Missernten der letzen Jahre keine größeren Ernten zuließen. Die Menschen hungern und sparen an allen Ecken und Kanten. Draußen etwas weit ab von der Stadt liegt ein Hof. Auf diesem Hof lebt Manuel, ein junger kräftiger Mann, der zeit seines Lebens für seine Familie da war und ihnen wo es ging unter die Arme griff. Eines Tages brannte die Sonne so sehr, dass dass die Kuh, die die Famile zum pflügen der Ackers hatte starb. Nun konnten sie den Acker nicht mehr gründlich pflügen und somit auch nicht ordentlich bestellen. Am Abend sitz die Familie am Tisch und der Vater spricht mit ernster Mine zu Manuel, er solle in die Welt ziehen, da er sonst auf diesem Hof nicht mehr aus seinem Leben machen könnte als sein Vater es geschafft hätte. Nur widerwillig und mit schwerem Herzen befolgt Manuel den Rat seines Vaters. Er verabschiedet sich von seiner Familie, packt ein kleines Bündel mit ein paar Habseeligkeiten und zieht hinaus in die Welt. Stück für Stück, Meter für Meter verschwindet der väterliche Hof a Horizont und Tag für Tag Monat für Monat geht Manuel die Straße entlang, auf der Suche nach seinem Glück und seiner Zukunft. Eines Tages kommt er an einer Wiese vorbei und sieht wie sich einpaar schöne Pferde auf der Koppel hin und her jagen und austoben. Er setzt sich unter einen Baum und holt aus seiner Tasche einen Apfel, den er gepflückt hatte. Er macht es sich bequem und isst. Die Mähnen der Pferde flattern im Wind und Manuel muss schmunzeln. Er fühlt etwas wie Glück, er besitzt nichts und ist trotzdem glücklich. Als der Abend graut folgt er einem Weg, der ihn zu einem Hof führt. Auf dem Hof steht ein Brunnen und Manuel sieht wie eine bejahte Frau Wasser holt. Manuel geht auf sie zu und hilft ihr den Eimer über den Steinkreis zu heben. Die Frau ist sichtlich beeindruckt und lächelt, sie hätte das nur unter großer Mühe geschafft. Manuel fragt, ob er nicht eine Nacht in der Scheune übernachten dürfte, weil es doch schon spät ist. Er würde auch keinen Ärger machen und in den frühen Morgenstunden schon wieder fort sein. Die bejahte Frau bittet ihn herein und zeigt ihm statt dem erbotenen Strohlager in der Scheune, ein kleines Zimmer mit einem bett und einem Fenster, was nicht breite und höher ist als die Ellen von Manuels Arm. Manuel schläft ruhig und glücklich ein. Manuel, von seiner bisherigen Reise geprägt wachte immer früh auf und machte sich auf den Weg in die weite Welt, doch diesmal war es anders. In diesem kleinen Bett schlief er so tief und fest, dass ihn die Hähne nicht wecken konnten. Erst als die Sonne nicht mehr weit vom Zenit entfernt war wachte er auf. Er zog sich an und suchte die alte Frau von gestern Abend. Er ging auf dem Hof umher und sah einen großen Stapel mit Holz und einem Beil, auf der anderen Seite vom Hof stand ein kleiner Fuhrwagen, aufgebockt auf einem Holzklotz, das linke rad war abgebaut. Manuel rief, aber niemand antwortete. Er schaute sich noch weiter um, aber niemand war zu sehen oder zu hören. In der Küche sah er etwas Brot und einen Krug mit Saft. Er setze sich und aß. Als er fertig war, missfiel ihm der Gedanke einfach weiter zuziehen, hatte er doch das Brot gegessen und den Saft getrunken und übernachtet ohne dafür einen Dienst zu geben oder zu bezahlen. Er ging zum Holzhaufen, hackte und stapelte die Klafter zusammen. Danach sah er sich das kaputte Rad an. Der Einsenring war vom Holz abgelöst. Er schaute sich um nahm ein Stück feste Buche und hämmerte den Ring auf dem Holz zusammen. Erschöpft setze er sich und schaute sich um, ob nicht jemand gekommen sei, bei dem er sich für die Kost und Logis bedanken konnte. Die Sonne stand senkrecht am Himmel und einen schattigen Platz gab er nirgends, es war heiß und an Ruhe oder an einen weiteren Marsch war nicht zu denken. Er hob das reparierte Rad an und setze es an den Karren. Nun war das erledigt und er überlegte was er noch tun könnte, da er nicht als Taugenichts dastehen wollte. Er holte den Eimer aus dem Haus und brachte frisches Wasser in die Tröge. Er pflückte Obst von den Bäumen und legte es sorgfältig in die Kiepen, so dass sie keine faulen Stellen bekommen konnten. Am späten Nachmittag kam die alte Frau den Weg entlang und Manuel ging ihr entgegen. Sie hatte einen großen Korb auf dem Rücken und ging schweren Schrittes den Weg entlang. Manuel nahm ihr den Korb ab und begleitete sie ins Haus. Der alten Frau fielen die getanen Dinge auf dem Hof sofort auf. Sie nahm die Hände vor den Mund, vor soviel Glück. Die Arbeiten, die Manuel getan hatte hätten sie noch Tage beschäftigt. Die Frau lud Manuel ein noch ein paar Tage zu bleiben und ihr für Kost und Logis auf dem Hof zu helfen, bis ihre Familie von einer reise zurückkehrte. Manuel willigte ein und blieb. Er half wo er kann, er schleppte die Wassereimer, reparierte das Dach, den Zaun um den Hof und das Scheunentor. Als nun die Familie der alten Frau zurückkehrte waren sie außer sich. Der Hofherr, konnte es nicht fassen, dass Manuel soviel für sie getan hatte, ohne einen teuren Lohn zu verlangen. Er wollte sich bei Manuel bedanken und schenkte ihm ein Ross, von denen die Manuel vor zwei Wochen gesehen hatte. Manuel nahm dankend an, obwohl er wusste dass dies ein zu großer Lohn für seine Arbeit war. Er beschloss mit diesem Pferd wieder nach Hause zu kehren. Er ritt den Weg zurück und machte unter den Bäumen rast, schlief dort, lies das Pferd rasten und ritt am nächsten Morgen weiter. Nach einpaar tagen kam er durch ein Dorf vorbei und hörte einen Mann nach Hilfe rufen. Manuel stieg ab und ging dem Rufen nach. Er kam in eine kleine Schmiede sah einen Mann unter einem umgekippten Amboss liegen und geistesgegenwärtig packte Manuel den Amboss und hob ihn vom Fuß des Mannes. Der Schmied stöhnte vor Scherzen und Manuel brachte ihn auf eine Liege. Der Schmied jammerte, dass er nun dass Pferd für den Herzog nicht rechtzeitig beschlagen könne und er nun keinen Lohn bekommen würde. Manuel fragte nach einem Hammer und Hufeisen und beschlug das Pferd neu. Der Schmied, der sah, wie genau Manuel die Arbeit machte war erstaunt. Manuel blieb bis zum Abend, als die Diener des Herzogs kamen und das Pferd abholten. Der Schmied konnte mit seinem verstauchten Fuß nicht arbeiten und so bat Manuel seine Hilfe an und übernahm die schweren Arbeiten in der Schmiede. Nach ein paar Tagen waren viele Dinge getan und der Schmied konnte alles wie gewohnt übernehmen. „Ich könnte einen Burschen wie Dich hier gut gebrauchen“ sagte er. Manuel erzählte dem Schmied, von wo er kam und dass er jetzt wieder nach Hause wolle und nicht bleiben könne. Der Schmied verstand dies und zeigte auf ein altes Fuhrgespann. „Es gehört Dir, als Danke für Deine Arbeit, ich kann es nicht gebrauchen und hier verkommt es nur“, sagte der Schmied. Manuel spannte sein Pferd ein und fuhr in Richtung Heimatdorf. Am Abend kam er an einer Allee aus Obstbäumen entlang. Er macht Rast, lies das Pferd grasen und fing an Äpfel und Pflaumen zu pflücken. Als sein Karren nun zur einen Hälfte mit Äpfeln und zur Anderen mit Pflaumen gefüllt war legte er sich schlafen und fuhr am nächsten morgen weiter. Er kam in Dorf, an dem Markttag war. Die Leute schauten auf Manuels Karren und bewunderten die schönen reifen Früchte. Da kam ein Mann auf Manuel zu un bot ihm zwölf Goldtaler für die Äpfel. Das hört ein anderer Kaufmann und bot Manuel 13 Goldtaler. Noch ehe Manuel richtig verstand, schaukelten die Männer sich zu einem Preis von 30 Goldtalern hoch. Manuel verkaufte die Äpfel und fuhr am Abend vergnügt weiter. Was ist das doch für eine komische Welt, dachte Manuel. Er kam mit nichts und nun hatte er sogar ein kleines Vermögen. Manuel war die Gegend in der er jetzt war wohl bekannt und er ritt die Nacht durch, weil es bis zu seinem Väterlichen Hof nicht mehr weit war. In den Morgenstunden kam er an dem Hof mit seinem Wagen voller Pflaumen an und die Familie begrüßte ihn recht herzlich. Die Mutter und die Schwestern sahen die Pflaumen an und machten sich sogleich daran die einen einzuwecken und aus anderen machten sie einen der köstlichsten Pflaumenkuchen. Bis spät in die Nacht saß die Familie in der Kammer des Hauses und Manuel umringt von der ganzen Familie erzählte von seiner Fahrt, von den Sonnenuntergängen, von der alten Frau mit dem Wasser, von dem Schmied und von den Kaufleuten und von alles Sachen, die er auf seiner langen Reise erlebt hatte.
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In der Stadt
Irgendwann mußten wir mal in der Schule einen Aufsatz schreiben. Ich kann auf die Idee, mir vorher einpaar Wörter auszudenkenund diese umbedingt mit in den Aufsatz einfließen zu lassen. Es klappte. Später irgendwann schuf ich aus einfachen Substantiven eine ganze Geschichte. Diesse Substantive sind die GROßGESCHRIEBENEN WÖRTER.
Seine Welt ist dunkel, die Lichter seiner Zukunft scheinen im Wind der Zeit zu flackern und einige sind schon bis zur Kälte verglimmt. Er sitzt in seiner Wohnung und fragt sich was das ganze soll. Er steht auf stellt sich auf den Balkon seiner kleinen Wohnung und zündet sich seine Zigarette an. Er schaut auf die Glut, als er tief einatmet und die Glut hell aufleuchtet. Er pustet aus, von links nach Rechts und legt dann den Kopf in den Nacken und schaut in den Himmel. Was für eine Nacht. Er fragt sich nicht viel. Er lässt einfach das Gift in seiner Lunge zu kleinen Ringen in den nächtlichen Himmel steigen. Niemand sieht es und auch wenn es jemand sehen würde wäre niemand beeindruckt. Er schüttelt den Kopf. Sein Blick geht weit hinaus von seinem Balkon über die Straßenlichter bis hin zur Kirche der Stadt. Es wird kalt. Seine Augen blicken plan- und ziellos von hier nach da und von da nach dort. Wieso sie nicht mehr da ist hat er sich in so mancher Nacht gefragt. Nächtelang saß er auf dem Balkon und schaute in den STERNENHIMMEL. Er weiß noch sehr genau, wie er ihr einst die Sterne gezeigt hatte sich so manche Geschichte zu einem Stern ausgedacht hat und ernst und scheinbar allwissend über die Sternbilder sprach. Sie glaubte alles – glaubte er damals. Heute weiß er sie hatte ihn innerlich verspottet für seine falschen Geschichten. Sie wusste alles über die Sterne. Astrologie war ihr Hobby und sie saß so manche Nacht bei Mondschein auf einer Wiese weitab der Stadt und träumte von der LIEBE als sie die Sterne betrachtete. Er wusste das nicht. Er wusste sowieso kaum etwas von ihr. Auch jetzt weiß er nicht wo sie ist und warum sie gegangen ist. Sie machten zusammen Urlaub. Zusammen erkundeten sie die Welt und alles was für sie schon lange zum Alltag gehörte war Ihnen zusammen neu erschienen. Das kleine Hotelzimmer, ein Raum der Stille und der Leidenschaft. Der Apfelbaum im Park, ein lebendes Erlebnis aus der Erde. Der STRAND, eine windige Mondlandschaft mit unendlichen Wassermassen. Er zuckte zusammen. Aufgegeben hatte er sich für sie, verkauft. Nur für sie hatte er seine kleine Welt geöffnet ihr gezeigt wie er lebt was er tut und hat ihr erzählt was er so denkt. Der eiskalte Mann von nebenan zeigte ihr was ROMANTIK sein kann. Er zeigte ihr keine mit Kerzen beleuchteten Tische, auf denen ein herzhaftes Mahl gedeckt war. Er zeigte ihr keine Sonnenuntergänge die am Horizont mit Farben spielten. Er zeigte ihr keine teuren Geschenke, die man irgendwo hinstellt und bald mit dem Staubwedel abwischt. Er zeigte ihr wie andere Menschen lieben. Er ging mit ihr abends am Kino entlang und sah sich mit ihr zusammen andere Paare an, die eng umschlungen sich tief in die Augen blickten und etwas zu sich sagten. Sie hörten nie was sie sagten, er legte Ihnen seine Worte in den Mund. Sie gingen an Restaurants vorbei und wieder legte er den verliebten Paaren Wörter in den Mund und zeigte seine Gedanken. Sie gingen zusammen im Park und schauten den Paaren nach, die Arm in Arm an ihnen vorüber gingen. War es falsch, ihr diese Seite zu zeigen? Er zweifelte nur kurz. Seine Zigarette war aus. Er blickte in seine Wohnung. Alles war zu seiner Zufriedenheit. Der Brief den er geschrieben hatte lag auf dem Tisch. Er nickte sich selber zu, saß noch ein letztes Mal über die friedliche Stadt und sprang.
Es regnete, der Sarg wurde wie gewünscht in den Boden gelassen. Von weiten sah sie, wie die Leute sich so langsam entfernten, bis alle gegangen waren. Sie war unzufrieden mit sich, ging an das frische Grab und las die Inschrift. „Hier ruht er, mit ihm unsere LIEBE“ Sie las den Satz immer und immer wieder. Sah auf die Kränze, presste ihre Lippen aufeinander und ging
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Der Maler
Eine weitrere Geschichte nach dem "Substantivmodel" habe ich eines Abends geschrieben, sie ist nicht traurig wie "in der Stadt", aber ein wenig nachdenken kann man auch über diese Geschichte.
Die Bürger der Stadt waren aufgebracht. Ein Fest sollte es geben. Schon Ende dieser Woche. Der Graf hat eingeladen. Die Vermählung seiner Tochter war doch schon beschlossen und dach gibt es noch ein Fest. Jeder fragte sich zu welchem Anlass und in jedem Haus, in jeder Kneipe, in jedem Wirtshaus und bei allen Gruppen die sich zusammen fanden gab es kein anderes Thema, als das Fest am Ende der Woche.
"Schaffen Sie das?", fragte der Graf mit ernster Stimme. "Es ist schwierig", antwortete ihm der Maler. "Wo liegt das Problem? Ich möchte ein Portrait meiner Tochter." "Das Motiv ist das Problem, bekam er als Antwort. Der Graf wünschte sich ein Bild von seiner Tochter, auf dem sie im Garten sitzt und zwei Schwäne im Burgsee hinter ihr schwimmen. "Das Problem sind die Schwäne", entgegnete der Maler. Sie sind nicht da. In diesem Jahr gibt es keine Schwäne. "Dann malen Sie ein paar aus Ihrer Fantasie oder etwas ebenwürdiges!", fauchte der Graf und lies den Maler alleine. Etwas ebenwürdiges, dachte der Maler. Ergrübelte lange nach und versuchte etwas zu finden was zwei unbefleckten Schwänen auf einem See ersetzen könnte.
Der Graf will der Tochter etwas Besonderes schenken, so ging das Gerücht im Ort herum. Aber niemand wusste was. Eine Kette aus purem Gold, um die Schönheit der Tochter zu betonen. Ein Kleid aus Samt mit Silberfäden bestickt, um die Figur der Tochter zur Geltung zu bringen. Nein, nein er schenkt seiner Tochter eine Truhe voller Gold um dem Gemahl eine gebührende Mitgift zu geben. Die Leute rätselten und rätselten. Die Tage verstrichen und das Rätsel um das Geschenk wurde immer größer. Die waghalsigsten Dinge wurden in Betracht gezogen. Eine Kutsche aus weißem Holz, ein sprechender Papagei, ja auch ein eigenes Schloss wurde vermutet.
Die Tochter saß in einem reich verzierten Kleid auf einem Stuhl. Der Maler saß ihr gegenüber und malte ihr Antlitz. Sie verstand nicht warum noch ein weiteres Portrait gemalt werden sollte, aber als man ihr sagte das letzte sei verloren gegangen saß sie gehorsam auf dem Stuhl und lies sich malen. Nach dem zweiten Tag hörte der Maler auf. Die Tochter müsse nun nicht mehr Model sitzen, sie versuchte auf das Bild zu blicken, aber der Maler versperrte ihr die Sicht. Sie ging fort.
Am Abend fanden sich die Bürger der Stadt im Schloss ein. Alle in schönen Gewändern. Alle hatten Neugier im Blick, was sich wohl hinter diesem Vorhang vor ihnen verbergen würde. Der Graf kam von der Treppe herab und blieb neben dem Vorhang stehen. Als er da stand kamen seine Tochter und seine Frau die Treppe herunter und stellten sich neben ihr hin.
"Liebe Tochter, ich habe Dir zu Lieben ein Geschenk anfertigen lassen. Ein Gemälde was Dich und Deine Eigenschaften zeigt, die Du als zukünftige Königin besitzt. Ich habe das Gemälde selbst noch nicht gesehen und bin auch etwas gespannt, wie es geworden ist", sprach der Graf mit väterlicher Stimme. Er begrüßte die Gäste und schritt dann zum Vorhang und lüftete das Rätsel.
Der Saal wurde still. Eine Stille machte die Runde bis in jeden Winkel des Saales, bis man die grollende Stimme das Grafen bis auf den Vorhof hören konnte. "Man schaffe mir den Maler herbei." Die Gesandten kamen schnell zurück und brachten den Maler.
"Was hast DU dir dabei gedacht? Du solltest meine Tochter vor Schwänen malen und was hast Du getan? Erkläre Dich!", donnerte der Graf.
Der Maler wartete einen Augenblick und begann: "Als ihr bei mir wart erklärte ich Euch, dass es in diesem Jahr keine Schwäne gibt und ihr antwortet dann malt etwas Ebenwürdiges. Und nachdem ich lange überlegt hatte habe ich ein passendes Motiv gefunden." Die Menge tuschelte. "Etwas Passendes? Ein halb dunkles Bild meiner Tochter in einem bürgerlichen Weinkeller, was ist daran ebenwürdig?" erwiderte der Graf, als sei sein Zorn noch weiter gestiegen. " Ich habe lange überlegt bevor ich meine PINSEL in FARBE tauchte und das Gemälde begann. Hier auf dem Bild sehen Sie alle Eigenschaften Eurer Tochter, die sie ihr wünschen. Die Weitsicht des MONDES, damit sie auch weiß, was die Zukunft ihr bringen kann. Die jahrelange Erfahrung des Weines, die ihr helfen soll gerecht zu herrschen. Das beständige Licht der KERZEN welches ihr zeigt dass sie auch an dunklen Orten einen Weg findet. Und zu guter letzt das heimatliche Bett, damit sie weiß, dass sie zu aller Zeit zu Hause willkommen ist, um sich auszuruhen und Kräfte zu sammeln." Die Menge applaudierte und jubelte. Der Zorn des Grafen war fort und auch er entdeckte nun die Kleinigkeiten des Gemäldes, die seine Tochter viel schöner zeigten, als es ein Schwanenpäarchen je hätten zeigen können.
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